Tools für den Kollaborations-Turbo

Heute möchte ich mal ein paar Tools / Plattformen verlinken, die für Kreative, Künstler, Entwickler und Schaffende eine echte Hilfe darstellen können.

Da es viele gute Tools und Plattformen gibt und weiter geben wird, werde ich diesen Post als unregelmäßig erscheinende Mini-Serie fortführen.

Heute angestestet: Daisie.com

Maisie Williams aka. Arya Stark ist Co-Founder von Daisie.com. Ihr Projekt wurde initial auch auf producthunt vorgestellt, wo man ein kurzes Intro-Video einsehen kann. Ich habe daisie.com heute mal angestetet …

Worum geht’s? Daisie.com richtet sich an Entwickler, Künstler, Filmschaffende, Modedesigner … Maker … und zielt auf deren kollaborativen Kräfte ab!

Die UI ist ziemlich fancy und z.B. das Zusammenklicken eines Portfolios geht flott von der Hand. Der Kreative kann auf Daisie.com sein Interesse am Mitwirken an einem der von anderen bereits vorgestellten Projekte bekunden. Sprich, Daisie ist in Kollaborationsprojekten organisiert. So entstehen dann hoffentlich tolle Arbeiten, kulturelle Community-Perlen und insgesamt viel Kollaboration. Die Plattform macht was her, war initial als mobile APP gelaunched, nun aber auch als Web-App. Sie bricht jedoch auch bewusst mit manchen Konventionen, so dass etwa nicht Likes wie auf Facebook die harte Aufmerksamkeitswährung sind, sondern die Kollaboration über Projekte. Was ja absolut Sinn macht.

Und dennoch - mein erster Eindruck ist, dass nicht so viel los zu sein scheint, wenngleich ich hier und da ein paar interessante Projekte gesehen habe - vom Computerspiel, über fachliche Zusammenarbeiten (etwa Designer mit Filmemacher) bis hin zur Illustrations-Teamarbeit. Ich geb Daisie.com noch eine Chance und schaue mich nochmal um. Bislang habe ich nur wenige, alte Skizzen hochgeladen und wie gesagt - getestet. Wer mal reinschauen möchte: hier mein Skizzen-‘Block’ im sonst leeren Portfolio. Bei einem Projekt habe ich mein Kollaborationsinteresse bekunden - mal schauen, was passiert.

Sollte ich neue, nennenswerte Erkenntnisse erlangen, poste ich diese hier im Blog.

OpenCollective

Das ist eine Plattform im nennenswerten Stil - so sehe ich das.

OpenCollective erlaubt das … Koordinieren, Verwalten, Buchhalten, Funding … von offenen Kollektiven? Hmmm - klingt seltsam?

Ok, nochmal von vorne: OpenCollective erlaubt es, ein ‘Kollektiv’ anzulegen und koordinativ in manchen Belangen zu verwalten. Dieses Kollektiv kann dann ‘contribution tiers’ nutzen, um finanzielle Beiträge von Sponsoren einzusammeln. Das ist durchaus ein wenig mit Patreon vergleichbar (was ich gleich noch erwähnen werde). Im OpenCollective wird nun aber auch die Gruppe hinsichtlich Budgets und Ausgaben verwaltbar und im Vergleich zu Patreon hat es mehr verwaltende Schwerpunkte.

Es gibt eine Budgeting und Buchhaltungs-Komponente, die z.B. für eine Event-Organisation dezentral organisierter Gruppen extrem viel Sinn machen kann. Woher das Geld kommt und wohin es geht wird über ein transparentes Kassenbuch (ledger) offengelegt. Dies soll Verantwortung ankurbeln und Misstrauen gegenüber der Organisation (dem Kollektiv) ausräumen. Weiter ist die Codebase von OpenCollective Open Source und verfolgt eine Open Data Policy - sprich: Anti-Facebook ;) Seitdem ich OpenCollective das letzte Mal getestet habe, sind durchaus einige Feature hinzugekommen. Unabhängig davon - OpenCollective war bereits zuvor eine längst überfällige und wirklich sinnvolle Entwicklung. Alle Möglichkeiten sollte man sich einmal genauer auf opencollective.com durchlesen!

Es nutzen heute namhafte Projekte OpenCollective - von den Extinction Rebellion bis hin zu vue oder mastodon. Nuxt.js ist bspw. auch dort zu sehen. Das Nuxt-Kollektiv hat (Stand 21.01.) dort ein jährliches Budget von 81,666$ und partizipiert von 282 finanziellen Mitwirkenden.

Aus meiner Sicht sollten sich kollaborative Gruppen / Projekte, insbesondere dezentral und örtlich verteilte, OpenCollective definitiv mal anschauen.

patreon.com

Patreon ist eine etablierte Plattform, auf der sich Kreative bzw. creators eine Community bzw. audience aus Fans und Förderern aufbauen können. Für Kreative geht es z.B. dann auch darum, die Kreativarbeit durch Anhänger (patreons) honorieren zu lassen und wervollen Input aus der Community zu erhalten. Letztlich kommt so mit Glück und Arbeit eine relevante Patreon-schaft und ein hoffentlich ebenso relevanter Finanzierungs-Beitrag zustande, so dass die eigene Arbeit von denen getragen werden kann, die sie mögen. Patreons sind hier in Tiers organisiert. Alle Details zum Konzept und Best-Practices guckt man sich besser auf der Website und den vielen Zusatzinfos (Blog, Guides, etc.) an.

cobudget.co

Cobudget ist ein Projekt aus dem Enspiral-Ökosystem, die (Enspiral) als Gruppe selbst wieder eine Recherche-Empfehlung Wert sind und auch z.B. Loomio erstellt haben. Konkret ist das Produkt Cobudget von greaterthan.

Aus meiner Sicht hat Cobudget nie wirklich eine späte MVP-Phase überwunden und ist immer noch funktional zu begrenzt. Und dennoch ist Cobudget eine Empfehlung Wert. So oder so - es geht hier, wie der Name verrät, um das Budgetieren innerhalb einer zusammenarbeitenden Gruppe (also Peers oder Collaborators). Budgets können vorgeschlagen, definiert/beschrieben und dann nachgehalten werden. Für konkrete Buckets, die dann z.B. für innerhalb der Gruppe zum Zwecke der Finanzierung freigegeben werden, ist dann auch eine CSV zur Transaktions-Historie exportierbar, d.h. die Transparenz ist hier ebenfalls vorgesehen.

Alles in allem ist Cobudget ein vielversprechender, wenngleich auch noch nicht ausgereifter Ansatz. Es ist nützlich und doch hätte ich mir mehr Weiterentwicklung gewünscht.

Mehr beim nächsten Mal :)